Sonntag, 26. Januar 2014

Schnee! Endlich!

Hallo Welt,

kaum meckert man mal ein bisschen, fällt gestern Nacht der erste Schnee. Was habe ich mich gefreut!!! Frauchen ging direkt mit mir nach draußen und wir tobten fast eine Stunde im Schnee. Und heute morgen ging es direkt in den Wald!




Daaaaa bin ich!
Ob man das essen kann?
*probier*
Enno, fang!

Huh?


Und hier noch ein Video, wie ich durch den Schnee renne:



Das war's erst mal für heute.
Es soll noch viel mehr schneien! :-)

- Enno

Freitag, 24. Januar 2014

Schwach anfangen und dann stark nachlassen!

Hallo Welt!

Anfang der Woche hatten wir Schneeregen! Das war total cool und ich hatte mich schon richtig gefreut, aber .... es kam nichts weiter. Es ist zwar wunderbar kühl, aber das war es auch schon. Kein Schnee! Immer noch nicht!
Ich muss zugeben, ich bin ein bisschen enttäuscht.

Wo bleibt der Schnee?
 Die Fotos werden wohl auch alle nichts sagt mein Frauchen, die ist wohl schon etwas genervt von dem grauen Wetter. Dafür habe ich heute ein Video!
Okay, da passiert absolut nichts Spannendes, aber ... ... ich bin darauf! Ist das nicht Grund genug um es sich anzusehen? :)


Ansonsten hat Frauchen noch getobt mit mir. Das ist nur immer so schwer auf Video festzuhalten, weil sie sich nunmal lieber auf das Spielen mit mir konzentriert! Wir hatten jedenfalls viiiel Spaß und nun gönne ich mir erstmal wieder ein Nickerchen.



Dann warte ich mal weiter auf den Schnee. Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf!

- Enno

Geltungsdrang

Es ist schon amüsant wie neidisch manche Menschen auf mich sein müssen. Klingt arrogant, aber anders kann ich es mir nicht erklären. :) Außer es sind natürlich böse Energien (schlimmer als Neid) - das kann ich aber noch weniger beurteilen und sollte das der Fall sein, wäre das noch um einiges bemitleidenswerter.

Es gibt Menschen, die müssen wohl jede Gelegenheit nutzen um sich zu profilieren. Da wird dann hier ein bisschen gelogen, da ein bisschen beschönigt, da wird heute A und morgen B gesagt, .... - sollen sie nur machen, zur Belustigung trägt es allemal bei.
Was dem Ganzen aber eigentlich die Krone aufsetzt, ist der beschränkte Horizont, den sie immer wieder zur Schau stellen.

Explizit geht es um ein großes Deutsche Hundeforum, in dem es nur sekundär um die Hunde geht, sondern viel mehr eine Plattform für den Geltungsdrang ist. So empfinde ich das.

Sie stacheln sich gegenseitig an, jeder will noch höher, besser, schneller, weiter sein als der andere. Was, die anderen haben zwei Hunde? Dann brauche ich drei. Was, die anderen haben drei Hunde? Na dann brauche ich vier. Ich habe zwar keine Zeit und auch kein Geld - aber für das Forum muss das sein.
Klingt lustig, wäre es auch, wäre es nicht die Realität.


Ich habe mich in diesem Forum ab- und wieder angemeldet weil mir mein Nutzername nicht gefiel. Ein paar wenige User haben mich wohl irgendwie "gefressen", Neid, Missgunst, ... ich weiß es nicht. :)
Sie dachten wohl, ich sei ein geheimer Geheimagent oder sowas, denn man hat versucht mich zu provozieren und bloßzustellen. Dieser Wahnsinn, der in dieser Person vorgehen muss, der fasziniert mich, das muss ich wirklich zugeben. 

Dass ich daraus überhaupt kein Geheimnis gemacht habe, scheint diesem jungen Mädchen (das Alter rettet sie) irgendwie entgangen zu sein. Nur rumposaunt habe ich es auch nicht - muss ich doch auch nicht. Ich bin nicht der Typ Mensch, der bei jeder Gelegenheit sagt "Ach übrigens...", das ist für mich Quatsch.
Die Leute, die es wissen sollten haben es von mir erfahren und wenn man mich gefragt hat, habe ich Auskunft gegeben.
Aber auch so war es nicht schwer mich zu erkennen; stand doch Wolfsspitz in meinem Profil, schrieb ich doch genauso wie früher, vertrat ich doch dieselben Ansichten der positiven Verstärkung wie früher... find ich ja süß dass man da irgendwie ein triumphierendes Gefühl hatte.

Einen kleinen Spaß habe ich mir erlaubt, ja - da ich zunehmends genervt von den "Wolfshunde"-Haltern bin und sie ja ständig von ihren "Wölfen" schreiben, dachte ich mir, dass ich das ja auch mal machen kann. Dass ich vielleicht auch mal mehr auf das WOLF im Spitz pochen sollte ;) einfach nur um einen Spiegel davor zu halten. Ich bin mir sicher, dass dieser Streich nicht so ankam, wie er ankommen sollte - aber das ist ja auch nicht wichtig.

Ein weiteres Beispiel für den beschränkten Horizont mancher Leute ist die "Warteliste". Dort tragen sich viele Leute ein um gemeinsam zu Hibbeln, offiziell, ich empfinde das wieder anders. Ich stehe dort nicht drauf, weil ich es sinnlos finde.
Und nur weil man NICHT auf der Liste steht, gehen die Leute davon aus, dass man keinen weiteren Hund plant - das ist unglaublich oder? Als gäbe es nichts, aber auch gar nichts neben einem Hundeforum oder einem Faden darin.

Auch hier halte ich es so: ich rede mit Freunden und eventuell Bekannten darüber, wenn es sich ergibt, die Meinung oder Anteilnahme anderer interessiert mich ja auch gar nicht.

Von daher sollte man so ein Verhalten einfach als Mahnbeispiel sehen. Wie man sich verrennen kann, wenn man nichts anderes als ein Hundeforum im Kopf hat. Und man sollte sich wieder auf sich besinnen. Auf sich, auf seinen Hund. Ehrlich gesagt, weiß ich nichtmal woher solche Menschen die Kraft dazu nehmen, immer und immer wieder so rumzugiften. Alles in allem kann man wohl nichtmal böse sein - sondern einfach nur Mitleid mit diesen Personen haben. Aber wenn man auch wieder das Alter bedenkt - irgendwann werden sie hoffentlich erwachsen sein, es wäre ihnen jedenfalls zu wünschen, damit sie nicht weiter in solch peinliche Fettnäpfchen treten. :)

Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum man sich selbst, den Hund oder sonstwas beschönigt. Wieso gibt man ein falsches Bild von sich ab? Vielleicht kann ich da einfach nur nicht mitreden, weil ich nunmal wirklich einen tollen Hund habe, der mit Freude mit mir zusammen durch's Leben geht. Jemand meinte auch mal zu mir, ich würde ja doch nur lügen (im Bezug zur positiven Verstärkung) und in Wahrheit total aversiv mit ihm umgehen, weil es ja anders schließlich nicht ginge.
Nö. Ganz einfach: nö, ist nicht wahr.
Ich schreibe nur von Dingen, die wahr sind. Ich beschönige nichts, davon darf sich auch jeder selbst überzeugen. Wir sind nicht perfekt - behaupte ich nicht, sehe ich nicht so.

Es muss doch auch keiner perfekt sein - ich kann nur für mich sagen, dass ich den Austausch über Hunde und Erziehung viel schöner fände, wenn wenigstens alle ehrlich dabei wären. Dann lohnt es sich auch. Ansonsten sind solche Unterhaltungen sinnlos - und am Ende wird wieder geschimpft, dass die positive Verstärkung ja nicht funktionieren könne - klar, wenn man die Sache völlig anders darstellt und man daher eventuell völlig andere Ansätze liefert!
Einfach mal drüber nachdenken.

Dienstag, 14. Januar 2014

Besuch bei Mama

Meine Mama in der Mitte, ich bin links
 Hallo Welt!

Am Samstag waren wir meine Mutter besuchen, das war ein ganz schön aufregender Tag! So viele Hunde auf einem Haufen, das kannte ich ja nicht. (Frauchen sagt, die meisten Bilder sind nichts geworden, wegen dem Schmuddelwetter!)

Erstmal haben wir uns im Garten alle kennen gelernt und ich hatte nuuur Augen für meine Mama. Die ganzen Zwergspitze habe ich zuerst gar nicht wirklich wahrgenommen. :-)

Meine alte Familie hat einen Tunnel, der durch die Hauswand geht, sodass die Hunde jederzeit in den Garten können. Die anderen Hunde sind da ständig durchgeflitzt, aber ich habe mich nicht so recht getraut. Beim nächsten Mal vielleicht... ;-)

Ansonsten haben die Menschen sich natürlich viel zu erzählen gehabt, ich wurde begutachtet, wie ich mich so entwickelt habe (man scheint sehr zufrieden mit mir zu sein!), aber ich habe auch nicht alles mitbekommen, weil ich mir zwischendurch mal ein Nickerchen gegönnt habe. Muss ja auch mal sein.

Abends sind wir dann wieder zurück und ich war richtig kaputt. War ja doch ganz schön anstrengend. Und obwohl Frauchen von so vielen Zwergspitzen belagert war und mit ihnen gekuschelt hat, sind wir ohne so einen Hund gefahren! Bin ich ja froh, dass mein Frauchen nur mir ganz alleine gehört, aber andererseits ist es ja auch schön einen Kumpel zu haben, nicht wahr?

Mal sehen, was die Zeit so bringt....

Mehr habe ich momentan gar nicht zu berichten. Hier wird es immer kälter und vielleicht fällt ja auch bald Schnee?? Ist zwar ein bisschen spät, aber besser spät als nie!

Ich hoffe, ihr habt alle genug Unterwolle! :-)

Bis bald
- Enno

Samstag, 11. Januar 2014

Auf den Hund gekommen

Eigentlich war ich ja immer eher der "Katzen-Mensch". Ich mochte das Unabhängige, dass man die Katzen so lässt, wie sie sind. Da gibt es kein Training, da gibt es keinen Gehorsam, da gibt es keine Strafen. (Nunja, zumindest meine Katzen dürfen nahezu ALLES. Und wenn sie doch mal auf einen Tisch klettern, dann werden sie freundlich runtergenommen und fertig)

Diese Dinge fand ich an der Hundehaltung unschön - weil ich es eben genau so bei Freunden, ... etc. gesehen habe. Dumm wie ich war dachte ich aber, das müsse nunmal so sein.

Ich fand die Hundehaltung für mich uninteressant, weil ich kein Lebewesen wollte das nach meiner Pfeife zu tanzen hat.

Ich dachte auch, eine Beziehung zu einer Katze könne mir viel mehr geben als die zu einem Hund - eine Beziehung zu einer Katze sei "besonderer" als zu einem Hund. (Eben weil der Hund nur gehorcht und die Katze frei ist...) Heute weiß ich, dass es Quatsch ist. Man kann es überhaupt nicht miteinander vergleichen. (Ich liebe meine Katzen immer noch.)

Beide Tierarten sind besonders, und so auch meine Beziehung zu ihnen.

Dass es auch anders geht in der Hundeerziehung habe ich bei kareki gesehen. Ich habe mitbekommen, was sie für Probleme hatte und wie sie diese lösen konnte. Wie sehr sie sich über kleine Trainingsfortschritte freute. Ich habe noch nie jemanden so über seine Hunde reden hören, mit so viel Liebe.

Das hat mich, zuerst nur unbewusst, zum Nachdenken angeregt. Es zeigte mir, dass man doch nicht mit harter Hand erziehen muss. Dass Hundehaltung doch mehr ist als Machtausübung. Und irgendwann dachte ich mir, dass ich diese Erfahrung auch machen möchte. Ich wollte das selbst erleben, wie es mit einem Hund ist. Wir hatten und haben in der Familie immer Hunde gehabt - aber ein eigener ist dann doch etwas ganz anderes.

Ich wurde gewarnt: "Du musst aber bei Wind und Wetter mit ihm Spazierengehen, das ist dir klar?". Natürlich war es mir klar. Und ehrlich gesagt, ich stellte mich darauf ein mich doch hin und wieder überreden zu müssen. Aber es kam anders, Nässe und Kälte macht mir nichts aus, weil ich es einfach wunderschön finde mit meinem Hund laufen zu gehen.

Das Gewicht der Leine in der Hand, so irrsinnig es sich vielleicht anhört, ist etwas Schönes. Wenn jemand anders die Leine hält bekomme ich ein ganz komisches Gefühl in den Händen und bin erst wieder zufrieden, wenn sie bei mir ist.

Ich bin richtig überwältigt von meinem Hund und unserer Beziehung zueinander. Wenn ich sehe wie schnell er lernt und wie freudig er dabei ist, dann macht mich das richtig glücklich. Natürlich gibt es hier "Regeln" (Signale), aber diese bringe ich meinem Hund positiv verstärkend bei. Ich sage ihm einfach, was er gut macht und was ich sehen möchte.

Ich kann mir meinen Hund formen wie ich es brauche und ihn dabei dennoch ganz Hund sein lassen.

Auch gemeinsames Spielen ist schön. Gemeinsam im Wasser planschen, gemeinsam buddeln, gemeinsam rennen... das macht uns beiden sehr viel Spaß. Vielleicht bilde ich es mir ein, aber ich glaube, mein Hund findet es auch toll, dass ich diese Dinge mit ihm gemeinsam mache.

Und so ist eigentlich das eingetroffen, was ich mir vor ein paar Jahren nie für meine Zukunft hätte vorstellen können: durch und durch eine Hundehalterin zu sein. Ich weiß schon jetzt: ohne Hund möchte ich nicht mehr durch's Leben gehen!

Sonntag, 5. Januar 2014

Ente Ente Ente

Hallo Welt,

gerade hat mir Frauchen etwas ganz tolles zum Kauen gegeben: eine Kaustange aus Ente! Die ist sooo groß und sooo lecker. Frauchen hat ein paar Bilder gemacht:

Sooo groß ist die Stange!
Und sie riecht so gut!
Yummy!
Nein, nicht runterfallen!!
Puh, grade nochmal so gerettet
Meins!
weiter im Text
Wenn ich so große Sachen bekomme, bin ich immer ganz schön lange beschäftigt (manchmal mache ich auch eine Pause und mache später weiter) und danach richtig kaputt. Da gönn ich mir dann erstmal immer ein Nickerchen. :-)

Bis bald!
- Enno

Donnerstag, 2. Januar 2014

Positiv? Ja! Wirklich?

Ein sehr brisantes Thema, das ich auch schon auf Ennos Facebookseite thematisiert hatte; dort aber um einiges emotionaler als ich es hier vorhabe.

Die meisten Menschen werden sagen: Natürlich gehe ich gut mit meinem Hund um. Denn "nicht gut" wird oft mit extremer Gewalt gleichgesetzt, dabei beginnt "nicht gut" schon früher.

Ich dachte auch, solange ich meinen Hund nicht mit körperlicher Gewalt erziehe, bin ich positiv. Das ist ein Trugschluss. Trotz überholten Dominanztheorien, an die ich nicht glaubte, war in meinem Kopf festgesetzt "der MUSS doch hören". "Das MUSS er doch können". Und wenn er nicht hörte, oder etwas nicht konnte, dann wurde man "energischer". (Und frustriert!)
Ein wirklicher Fehler, den ich mir bis heute nicht verzeihen kann. Ich habe Konsequenz mit "lauter werden" in Verbindung gebracht. Geschrieben klingt das immer so dramatisch, ich habe Enno natürlich nie angebrüllt oder gar noch schlimmere Dinge getan - aber es war eben auch nicht positiv.
Ich war nicht so positiv, wie ich es dachte oder es gerne gewesen wäre.

Klar wurde mir es, als ich kareki um einen Ratschlag gebeten hatte. Es ging darum, dass ein Hund lernen soll nichts vom Boden aufzunehmen. Der Aufbau an sich war mir bewusst, den Fehler habe erst ich reingebracht.
Ich wurde lauter, wenn es nicht klappte. Oder auch einfach frustriert. (Mir missfällt es, dass man sich vorstellen könnte, ich hätte Enno angeschrien, so war es ja nicht. Tut mir leid, wenn ich darauf poche.)
kareki erklärte mir den Aufbau und ich war schon irritiert, weil es nahezu derselbe war. Aber nein, es gab einen kleinen, aber sehr wichtigen Nebensatz: mach ein Spiel daraus.
Da wurde es mir klar. Ein Spiel macht Spaß! Man wird bei einem Spiel nicht lauter!
Und so hat ein wichtiger Umdenkprozess stattgefunden. Seitdem kann ich sagen: ja, ich erziehe wirklich durch positive Verstärkung.

Selbstverständlich ist dies leider nicht und den Leuten fallen viele Gründe ein, warum positive Verstärkung angeblich nicht funktionieren könne.

Behauptung 1
Zuverlässiges Verhalten könne man nur über (positive) Strafe erhalten

Das ist natürlich Quatsch, wenn man sich vor Augen führt, was positive Strafe ist. Konditionierung. Und das ist auch die positive Verstärkung. Das Säugetier kann nicht nicht lernen.

Wenn etwas nicht funktioniert, muss man sich eine andere (positiv verstärkende!) Strategie überlegen, bzw. kontrollieren, ob sich nicht ein Fehler beim Aufbau eingeschlichen hat. Oder man muss die Trainingsschritte kleiner gestalten.

Wenn ein Hund jahrelang aversiv erzogen wurde, ist es nur selbstverständlich dass auch der Hund eine gewisse Zeit braucht um mit den positiven Methoden klar zu kommen.

Behauptung 2
Positive Strafe führe schneller zum gewünschten Ergebnis

Dem ersten Teil würde ich sogar zustimmen, ABER und das ist enorm wichtig: ist das Ergebnis wirklich dasselbe?
Ist es dasselbe, dass mein Hund auf den Rückruf hört, weil er Angst vor mir und den Konsequenzen hat oder er auf den Rückruf hört, weil er nur gute Dinge davon erwarten kann?
Ich sage, nein, es ist nicht dasselbe Ergebnis. Der Hund mag zwar dasselbe tun, aber die Beweggründe sind unterschiedlich. Und darauf kommt es an. Dann kann es mit positiver Verstärkung also unter Umständen länger dauern - diese Zeit gebe ich meinem Hund gerne.

Es geht auch nicht darum, dass mein Hund bei einem NEIN nicht tot umfällt. Das kann nicht die Rechtfertigung sein.

Behauptung 3
Wenn man hündisch kommuniziert, versteht es der Hund (wer braucht da schon positive Erziehung?)

Ich weiß nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll, dass Menschen ernsthaft glauben sie könnten sich exakt so wie ein Hund ausdrücken - und noch dazu auch so von ihnen verstanden werden. Da wird der Hund dann mit den Fingern gestoßen - die Finger sollen das Maul des Hundes (vorzugsweise der Mutterhündin) imitieren. Diese Stöße sollen, warum auch immer, aus dem Hinterhalt kommen. Wo ist das denn bitte hündisch?
Der Hund versteht nicht warum sein Mensch ihm plötzlich wehtut, obwohl sie doch gerade noch am Spielen waren. 

Auch ein Anschreien oder körperliche Blocks (wie sie der Mensch einsetzt) sind nicht hündisch!

(Passend dazu hat kareki vor einiger Zeit einen Artikel verfasst)

Behauptung 4
Positive Verstärkung sei Vermenschlichung des Hundes

Nein. Das ist es nicht. Man fühlt und denkt sich nur hinein. Man respektiert den Hund und dessen Gefühle / Bedürfnisse. Das ist keine Vermenschlichung.
Man darf Hunde auch trösten. Es ist grausam, ein leidendes, soziales Lebewesen sich selbst zu überlassen, "weil es da nunmal durch muss".

Im Gegenzug behaupte ich, dass genau diese aversiven Methoden Vermenschlichungen sind. Warum?
Die Rechtfertigung aversiver Methoden beinhaltet unter anderem auch so Sätze wie "Ich muss auch mal sche*sse zu dem Hund sein, so ist unsere Welt nunmal, das muss der abkönnen". Entschuldigung, aber wessen Welt denn?
Mein Hund ist ein Hund ist ein Hund. Dieser kommuniziert innerartlich mit seinen Artgenossen. Natürlich gibt es von denen freundliche oder weniger freundliche. Aber was genau hat da der Mensch  mit zu tun? Mit seinem "hündisch"?
Was lernt der Hund denn "für seine Welt", wenn ein Donnerwetter von Herrchen/Frauchen über ihn hereinbricht?
Er lernt, dass sein Frauchen unberechenbar ist, ja. Aber wo ist diese böse Welt, in der er soetwas abkönnen muss? Von wem hat er sinnloses Gebrüll, Drohgebärden und Stoßen denn zu erwarten, außer von dem Frauchen? Ich verstehe es nicht.

Und deshalb komme ich nur zu dem Schluss, dass es eine billige Ausrede ist und die Leute sich scheinbar darüber nichtmal im Klaren sind, was sie da eigentlich von sich geben.


Behauptung 5
Der Hund würde ja doch nur bestochen (durch Leckerli)

Das ist, finde ich, so nicht ganz richtig. Wenn mein Hund das Signal nur ausführt, wenn ich VORHER mit dem Leckerli vor der Nase rumwedle, habe ich beim Aufbau einen Fehler gemacht.

Die Definition von positiver Verstärkung gibt das schon her - wir belohnen das, was uns gefällt und wir öfter sehen möchten. Wir vermitteln dem Hund, was er tun kann / soll / darf - das ist doch viel schöner (für beide Parteien), als wenn ich meinem Hund ständig sagen muss "dies und sell und jenes darfst du NICHT!"

Zudem ist es schön, wenn man bedürfnisorientiert belohnen kann. Da braucht es nicht immer ein Leckerli; ein Spiel, eine Streicheleinheit gehen auch. Oder wenn man bei einer Hundebegegnung ein Stück hinterher geht. Den Hund hinterher schauen, schnüffeln lässt.

Ich selbst hatte da zu Beginn auch ein Problem damit. Für mich gehörte zu einer korrekten Ausführung die Belohnung mit dazu - wenn Enno mir dann das Leckerli vor die Füße gespuckt hat oder mich nach dem ausgeführten Signal mal eben so komplett ignoriert hat, um Schnüffeln zu gehen, dann hat mich das irgendwie frustriert. Das Signal führte er zwar zufriedenstellend aus, aber ich war unzufrieden, weil meine Belohnung nicht bei ihm ankam. Also wurde das Signal wiederholt. Und ich wurde noch frustrierter.
Es hat einige Zeit gedauert, bis ich wirklich verinnerlicht hatte "es ist in Ordnung, er belohnt sich gerade selbst". Dass ich nicht mehr darauf beharre, wie unsere Ausführung der Signale (+ Belohung) auszusehen hat.

Behauptung 6
Der Clicker ist nur zum Tricksen nützlich bzw. Der Clicker ist die Belohnung

Der Clicker ist vollkommen alltagstauglich. Der große Vorteil, ist er richtig konditioniert, ist dass er die Belohnung ankündigt. Der Click selbst ist nicht die Belohung. Aber er verschafft uns Zeit nach dem gewünschten Verhalten nach dem Leckerli (oder sonstiger Belohnung) zu greifen. Wir sind so in der Lage punktgenau! zu markern.

Clicker kann man sich ganz leicht um's Handgelenk schnüren, so braucht man ihn nicht ständig in der Hand halten und kann ihn aber doch schnell greifen, da er ja um das Handgelenk baumelt. Alternativ oder zusätzlich, kann man auch ein Markerwort einführen.

Behauptung 7
Positive Verstärkung sei nicht alltagstauglich

Das kann ich so nicht stehen lassen. Klar ist natürlich, dass man als Mensch umdenken muss. Das klappt auch nicht von jetzt auf gleich. Aber wenn man sich erstmal eingelesen hat, die Dinge verstanden und verinnertlicht hat - dann wird einem auffallen wie unglaublich einfach die positive Verstärkung ist. Teilweise war es für mich so simpel, dass ich auf die einfache Lösung gar nicht erst gekommen bin! :)
Wichtig ist eben, dass man mehr beobachtet. Warum führt der Hund das Signal nicht aus? Liegt es an mir? An der Umwelt? Was ist anders? Was kann ich anders machen? Das sind wichtige Faktoren.

Und noch dazu macht sie mehr Spaß! Dem Menschen und natürlich vorallem dem Hund. Es ist doch viel schöner, dem Hund zu sagen, was er machen soll, anstatt ihn ständig zu ermahnen. Viele Leute pochen dann darauf, dass ein "Abbruchsignal" ja gar nicht positiv sein könne - natürlich kann es das.
Was ist ein Abbruchsignal?
Nichts anderes als ein Wort, dass das Vorhaben oder Tun des Hundes abbrechen sollen. Da muss ich kein NEIN brüllen - sondern jedes stinknormale, andere Signal reicht vollkommen aus.
Mein Hund steuert auf einen Pferdeapfel zu - ich sage ein liebes "weiter" - Situation erledigt. Versteht man, was ich meine?

Auch werden in solchen Diskussionen leider immer Gefahrensituationen als Beispiel genommen. "Ja, aber was machst Du wenn Dein Hund jagt und dabei ist, vor ein Auto zu laufen?"
Mit so einem Beispiel möchten sie den Gegenüber an die Wand stellen. Sie wollen erzwingen, dass man aussagt "dann versuche ich ihn da zu packen und festzuhalten, wo ich ihn fassen kann" - und das dann als Beweis vorführen, dass man ja doch nicht so positiv arbeite, wie man behaupte. Das ist natürlich, mal wieder, Quatsch.
Natürlich packe ich meinem Hund in das Halsband oder ins Geschirr, wenn ich ihn davor vor dem Tod bewahren kann. Aber solche Notsituationen hat man doch nicht 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Und genau das ist der springende Punkt: positive Verstärkung im Alltag. Darüber wird leider viel zu wenig diskutiert.

Auffallend fand ich auch, dass mich genau solche Personen vor einem "aggressiven Wolfsspitz" gewarnt haben, die auf solche aversiven Methoden zurückgreifen. Zufall? Nein, ich glaube nicht.

Ich möchte niemanden bekehren. Das ist auch kein "fishing for compliments". Ich möchte nur meine Erfahrung/Sichtweise darlegen. Das wichtigste ist einfach, umzudenken. Sich der Alternativen bewusst machen.
Mein Hund darf nicht hören. Einmal "haute er ab", hatte seine fünf Minuten und wollte mit mir fangen spielen. Viele Leute brausen in so einer Situation dann total auf - für einen Junghund in seinen fünf Minuten natürlich gefundenes Fressen. Ich möchte mich gar nicht als perfekt darstellen - im Gegenteil. Natürlich habe ich ihn gerufen. Ich habe den Namen gerufen, hier und stopp. Er hat natürlich nicht gehört. Einfangen war auch unmöglich, weil er es als Spiel verstanden hat. Was konnte ich also noch probieren?
Ich tat so, als würde ich nach Hause gehen.
Und da kam er dann angerannt und lies sich anleinen. Ich war völlig überfordert und wusste gar nicht, wie ich reagieren soll. Lobt man den Hund? Schimpft man nicht doch ein bisschen? Ich entschied mich dazu, einfach nichts zu sagen. Bin wortlos mit ihm nach Hause.
Und ich bin mir sicher, es war richtig so zu reagieren. Seitdem kam das nie wieder vor.

Das kann man natürlich eine extreme, bzw. nicht alltägliche Situation nennen, aber wenn man das auf den Alltag überträgt: ich selbst sehe jeden Tag viele Leute, die ihre Hunde anschreien, wenn diese nicht hören. Da steht dann das Frauchen am Wiesenrand und brüllt den Namen des Hundes - der sich so gar nicht dafür interessiert. Irgendwann geht das Frauchen hin und sammelt den Hund ein - und es wird nochmal richtig losgeschimpft. Warum soll mein Hund denn zu mir kommen, wenn ich ihn sowieso nur anbrülle? Wenn er von alleine kommt, muss er sich was von mir anhören, wenn ich ihn einsammle ebenso.
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte: so manch ein Rückruf würde besser sitzen, wenn der Hund keine schlimmen Konsequenzen zu erwarten hätte.

Man macht es sich selbst und dem Hund einfacher, wenn man nicht etwas erwartet, was der Hund gar nicht erfüllen kann - zum Beispiel perfekter Gehorsam. Wenn man sich verdeutlicht, dass ein Lebewesen nicht zu 100 % hören kann / muss, geht man auch mit Rückschritten viel leichter um - oder nicht?

Was fehlt, glaube ich, ist das Verständnis für den Hund. Ich meine den Kontext. Überall heißt es, die Dominanztheorie sei ja so altbacken - das stimmt durchaus, aber die Hundeerziehung heute in vielen Haushalten ist es ebenso. Unsere Hunde sind KEINE niederen Lebewesen, die nur zum unseren Vergnügen, für unser Bild von der perfekten Familie mit Haus und Garten existieren.
Müssen unsere Hunde denn wirklich immer und überall hören? Können wir unseren Hunden nicht zugestehen, dass sie auch etwas mal nicht können? Sie sind keine Maschinen. Sie sind Lebewesen mit Gefühlen, Bedürfnissen und ich sage auch: Rechten.
Warum tun wir uns nur so schwer damit?

Wichtig ist, zu verstehen dass dies ein Denkprozess ist. Es muss wortwörtlich "click" machen bei uns Menschen. Wenn wir das Grundprinzip erst einmal verstanden haben, dann müssen wir nur noch nach und nach unser Repertoire an positiv verstärkenden Werkzeugen erweitern. Uns allen ist bewusst, dass ein Hund von einem Wasserspritzer, einer Drohgebärde, oder einem Stoßen nicht gleich tot umfällt - der Punkt ist, dass man auf solche unsinnigen Methoden ganz einfach verzichtet, weil sie die Probleme meist nur umschiffen oder gar noch schlimmer machen. Dieses Umdenken findet nicht von heute auf morgen statt, auch das muss man sich einprägen. Man ist kein Versager, wenn man doch wieder in alte Muster fällt, obwohl man sich bessern wollte. Das gehört dazu.

Ich kann nur für Enno und mich sprechen - wir fahren sehr gut damit. Ennos 'Gehorsam' ist ein Traum (nicht perfekt, aber das verlange ich auch nicht, weil er ein Lebewesen ist!) und das wichtigste, er arbeitet richtig mit Freude mit. Wenn er auf mich zurennt und ich dann seinen Namen oder Hier rufe, dann ändert sich die Mimik. Die Augen leuchten, er lächelt, er legt nochmal an Geschwindigkeit zu. Das ist einfach so herzergreifend schön, immer wieder. Und genau das bestätigt mich in meinem Verhalten. Ich bin sehr froh, dass es Leute gibt, die positive Verstärkung erklären.

Deshalb möchte ich auch ein paar Seiten nennen:
Markertraining
Maulkorbfrei
Höllenhunde (Englisch)

Viel Spaß beim Stöbern!

- Ennos Frauchen